Willkommen bei der

Arbeitsgemeinschaft der Lohkaninchenzüchter

Es waren 140 Schwarzlohkaninchen in 35 Zuchtgruppen von 29 Clubfreunden gemeldet. Ausgestellt wurden 132 Tiere von 27 Clubfreunden. Die Ergebnisse der Zuchtgruppen lagen zwischen 380,0 und 386,5 Punkten. Insgesamt wurden 15 Zuchtgruppen mit 384,0 und höher bewertet. Die beste Zuchtgruppe stellte der Clubfreund Norbert Jantke aus Thüringen mit 386,5 Punkten. Den Siegerrammler zeigte Johan Pruin mit 97,0 Punkten und die Siegerhäsin zeigte Andreas Bertelmann mit 97,5 Punkten. Die Klassensieger zeigten Rolf Möller und Norbert Jantke jeweils 0,1 mit 97,5 Punkten sowie Peter Habermann 1,0 mit 97,0 Punkten. Insgesamt erhielten 13 Tiere die Note "vorzüglich".

Die Bewertung "hervorragend" wurde 21 mal vergeben und die Bewertung "gut" zweimal, wobei ein Tier zwei Punkte Abzug im Gewicht hatte. Kein Schwarzlohkaninchen erhielt die Bewertung "nicht befriedigend", was als Erfolg angesehen werden kann.

Die Tiere wurden im AB-Modus bewertet. Auffällige Unterschiede in den Endergebnissen gab es nicht, allerdings gab es zum Teil erhebliche Unterschiede in den Positionen. Hierbei fiel besonders ein Preisrichter negativ auf, da auf den Bewertungsurkunden zum Teil falsche und nicht nachvollziehbare Bemerkungen aufgeführt wurden.

Grundsätzlich muss in den Clubs darüber diskutiert werden, ob ein Tier mit einem Gewicht von 2,55 Kg 19 Punkte in der Körperform und die Bewertung 97,0 "vorzüglich" erhalten kann und sollte. Bei diesem Tier handelte es sich um eine Häsin aus dem März. Da das Werturteil "vorzüglich" aber von einem zweiten Preisrichter bestätigt werden muss - in diesem Fall war es sogar ein Preisrichterobmann - ist das Ziel der Zuchtlenkung klar verfehlt. Aus meiner Sicht muss auch von den Preisrichtern mitbewertet werden, welchen Zuchtwert ein solches Tier hat. Sicherlich ist das Alter eines Tieres bei der Bewertung mit zu berücksichtigen, allerdings gab es einige Tiere, die gerade das Normalgewicht erreicht hatten und Anfang des Jahres geboren waren. Dies entspricht nach meiner Auffassung nicht dem Zuchtstand und Zuchtziel der Rasse!

Auffällig war außerdem, dass Tiere mit dünnen und faltigen Ohren in der Körperform nicht gestraft wurden und trotzdem mit 19 Punkten in der Körperform bewertet wurden. In der Vergangenheit hatten viele Schwarzloh oft eine breite Ohrenhaltung, diese war diesmal kaum zu sehen. Allerdings wurden einige Tiere gezeigt, die recht kurze Ohren hatten. Meistens hatten diese Tiere knapp das Mindestgewicht erreicht oder lagen am unteren Ende der Gewichtsskala.

In der Tierbesprechung am Sonntagvormittag wurden vier Tiere besprochen, die negative Bemerkungen auf den Urkunden erhalten hatten, wodurch es zum Teil zu erheblichen Punktabzügen kam:
" Bei einem 1,0 Käfignummer 14, wurden melierte Nasenlöcher in der Position 4 gestraft. Gemeint war wohl eine melierte Schnauzpartie, die das Tier aber nicht hatte. Dies wäre auch in Position 6 zu strafen. Im Übrigen war die Naseneinfassung in der Abgrenzung und Intensität der Lohfarbe standardgerecht.
" Beim Tier im Käfig 28 wurde eine breite Brustlohe gestraft. Da die Brustlohe aber weder dunkel (wolkig) oder aufgehellt war, sondern der Beschreibung aus dem Standard entsprach, bleibt es das Geheimnis des Preisrichters, was er dem Züchter mitteilen wollte. Im Übrigen ist eine breite Brustlohe eine Standardforderung und kein leichter Fehler, der zu Punktabzug berechtigt.
" Weiter ging es mit den Absurditäten beim Tier in Käfig 92. Hier führte die Bemerkung "großer Genickkeil" zu 1,5 Punkten Abzug in Position 5. Es handelte sich um eine wunderschöne 0,1 aus der Zucht von Gerda und Wolfgang Trunk. Die Größe und Form des Keils war völlig in Ordnung, wovon sich die anwesenden Clubfreunde überzeugen konnten.
" Bei dem Tier in Käfig 40 wurde die lange Behaarung gestraft. Die Haarlänge entsprach aber der Standardforderung. Hier wird im Standard beim Lohkaninchen auf eine etwas längere Granne hingewiesen!

Ich möchte diese Beispiele nicht als Preisrichterschelte missverstanden sehen, sondern alle Beteiligten, die solch eine Ausstellung planen und durchführen, an ihre Verantwortung erinnern, unsere Vergleichsschauen auch fachlich auf einem angemessenen Niveau auszurichten. Preisrichter müssen es als Auszeichnung und Herausforderung ansehen, wenn sie auf Spezialschauen verpflichtete werden. Es besteht aus meiner Sicht schon eine Verpflichtung, sich im Voraus über den Zuchtstand zu informieren und den Standard für die Rasse sicher zu beherrschen. Letztendlich nehmen die Aussteller weite Wege und nicht unerhebliche Kosten auf sich, um unsere Rasse zu fördern und die Zucht positiv zu beeinflussen.

Ich bin jedoch immer wieder ratlos, weshalb es uns im Gegensatz zu anderen Clubs nicht gelingt, die Tiermeldungen auf unseren Vergleichsschauen zu steigern. Besonders von den großen Landesverbänden aus dem Süden ist gemessen an der Größe der dortigen Clubs die Anzahl der ausgestellten Tiere enttäuschend. Welche Tierzahlen erwarten diese Clubs, wenn sie sich selbst für die Durchführung einer Vergleichsschau bewerben oder mit der Ausrichtung betraut werden?
Einen aussagefähigen Überblick über den Zuchtstand unserer Rasse werden wir erst erhalten, wenn sich möglichst viele Clubfreunde aus allen Landesverbänden beteiligen.

Als Fazit kann man festhalten, dass die 17. Vergleichsschau eine gelungene Sache war. Der freundschaftliche und familiäre Charakter ist weithin vorhanden und wir sollten gemeinsam über die von mir genannten Kritikpunkte auf der Arbeitstagung diskutieren, um die 18. Vergleichsschau noch erfolgreicher durchzuführen.

Thomas Mendrzik
Rassesprecher Lohkaninchen schwarz